Das Verkehrsquiz des VCD München
Beim Sommer-Tollwood 2024 haben wir am 4. und 5. Juli ein Verkehrsquiz veranstaltet. Die Fragen hierzu finden Sie hier.
Beim Sommer-Tollwood 2024 haben wir am 4. und 5. Juli ein Verkehrsquiz veranstaltet. Die Fragen hierzu finden Sie hier.
VCD-Aktion in der Ludwigstraße am 27. Juni 2024!
Im Rahmen des KlimatreffPunkts (Parents for Future) hat der VCD München wieder eine Aktion zu Tempo 30 durchgeführt, diesmal an der Ludwigskirche.
Wie möchten Sie aktuelle Infos von uns bekommen? Bitte um Rückmeldung durch einen der nachfolgenden Links.
Lärm ist mehr als nur eine Unannehmlichkeit! Zahlreiche Studien belegen, dass langfristige Lärmbelastung zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen kann, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen und Stress. Der Schutz der Ruhe und die Wertschätzung angenehmer akustischer Landschaften sind daher nicht nur eine Frage der Lebensqualität, sondern auch des Gesundheitsschutzes. Doch leider ist vor allem der Straßenverkehrslärm in unseren Städten allgegenwärtig.
Jeroen Staab vom DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) arbeitet an der Lärmkartierung. Sie ist ein wesentliches Instrument, um die Lärmbelastung in urbanen Räumen zu verstehen und zu managen. Er präsentierte uns aktuellen Stand seiner Arbeiten. Die Faktoren, welche Gesundheitsbeeinträchtigungen bedeuten, wurden genau so aufgeführt wie die verschiedenen Lärmquellen, denen wir ausgesetzt sind.
In der Kartierung wird in der Regel ein Jahresmittelwert erfasst. Für die Berechnung der Lärmpegel werden Zahl und Art der Fahrzeuge auf den Straßen als Basis genommen, und mit Parametern wie Geschwindigkeit und Schallausbreitung entsprechend der räumlichen Umgebung in Lärmwerte umgerechnet. Dieser sehr rechenintensive Schritt wird an Großrechnern in Garching durchgeführt.
Da ein Lärmpegel je nach Art der Geräuschquelle als angenehm (Meeresrauschen) oder unangenehm (Straßenlärm) empfunden wird, sind die Lautstärkequalitäten zu berücksichtigen. In der Präsentation wurden dann auch die Effekte beschrieben, welche der menschengemachte Lärm auf die Tierwelt ausübt.
In der anschließenden Diskussion wurde viel über den Unterschied zwischen Land und Stadt gesprochen. Wenn man bei Überschreiten von Lärmpegeln Maßnahmen zur Reduzierung vorschlägt, wie ist dann sicherzustellen, dass sie nicht eine Verschlechterung auf benachbarten Fahrstrecken mit sich bringen? Für den Raum München wäre ein Vergleich zwischen den Karten des Umweltatlas Bayern und den Karten, welche im Auftrag der Stadt München entstanden sind, sehr interessant. Konkrete Maßnahmen der Ordnungsbehörde gegen Lärm verursachendes Cruising oder Posing wurden als notwendig erachtet.
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Wir haben hier den Artikel von Anja Schaefer aus unserer Mitgliederzeitung nahfairkehr, Ausgabe Oktober 2017, noch einmal aufgegriffen. Leider treffen die Beobachtungen weiterhin zu. Der ursprüngliche Text wurde gendergerecht umgeschrieben. Das Titelbild ist KI-generiert.
Infos und Dokumentationen zum Download für Mitglieder des Kreisverbandes München im VCD
Für die Debatte haben wir eine eigene Seite. Hier ist sie.
Kinder sicher zu Fuß? Der Schulweg-Check in München
Selbstständig unterwegs sein ist für Kinder ein wichtiger Teil ihrer Entwicklung. Das eigene Stadtviertel erkunden zu können führt zu einer ganz anderen Wahrnehmung ihrer Welt. Mit Freundinnen und Freunden zu Fuß zur Schule gehen ist insbesondere in der Grundschule ein wichtiger Teil des Tages und viel mehr als nur „Mobilität“.
Wie sicher sind die Schulwege für Kinder in München? Die „Initiative Fußverkehr München“, eine Zusammenarbeit von FUSS e.V., VCD, BN und Green City e.V., hat sich einige Grundschulen in München vorgenommen und einen „Schulweg-Check“ durchgeführt. Dabei ging es um die Frage: wie sicher, wie übersichtlich und wie bequem sind die Wege zur Schule für Schulkinder? Anais Schuster Brandis, Sprecherin von FUSS e.V. München, stellte die Ergebnisse vor.
Da der Schulweg so viel mehr ist als reine Mobilität, sondern mit Umgebungs-Erfahrung, sozialen Kontakten, Erkennen von Wegmarken zu tun hat, ist es immens wichtig, diese Wege so sicher wie möglich zu halten. Mit einem Team von 11 freiwilligen Checkern wurden im Oktober 2023 die Schulwege von acht Grundschulen auf ihre Sicherheit geprüft und fotografisch dokumentiert. Für einige der Wege wurden beispielhaft gefährliche oder behindernde Situationen erfasst, und auch störende. Das Spektrum an Problemen umfasst:
Die Checks sind nur Stichproben und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Trotzdem zeigt sich, dass der Weg zur Schule und zurück in der Regel nicht gefahrfrei bewältigt werden kann. Dazu kommt noch, dass in vielen Bereichen der Stadt die Gehwege auch ohne zusätzliche Behinderungen sehr schmal sind und in keiner Weise eine bequeme, sichere Nutzung erlauben. Bei Kreuzungen sind Sichtverbindungen eingeschränkt, und häufig ist aus der Perspektive eines Kindes eine Straßensituation noch schwieriger zu erfassen als für eine Erwachsene.
Die anschließende Diskussion griff etliche Punkte auf. Besonders ärgerlich ist es, dass es für viele mögliche Verbesserungen erst einmal eine größere Anzahl an Beschwerden braucht. Bei wirklich sicherheitsrelevanten Entscheidungen wird zudem davon ausgegangen, dass zunächst mal etwas passiert sein muss. Eine Gefährdung allein reicht nicht aus. Einhellige Meinung aus der Runde: Druck kontinuierlich aufbauen, gemeinsam und regelmäßig Probleme melden. Im Notfall mit einer Mail an den Oberbürgermeister.
Das allseits beliebte Thema der Gehwegparker wurde natürlich auch besprochen, weil diese Unsitte in München so weit verbreitet und kaum geahndet ist. Die zaghaften Verbesserungen bei KVÜ und Polizei lassen noch sehr viel Luft nach oben, bis die Gehwege wirklich dem Fußverkehr zur Verfügung stehen.
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München wie geht’s? – Fußverkehr in der Münchner Mobilität
Wie steht es um den Fußverkehr in München? Dazu wollten wir uns mit dem Münchner Fußverkehrsbeauftragten Ronald Benke austauschen. In seinem Referat brachte er eine Menge an interessanten Informationen zu den folgenden vier Themenfeldern: Münchner Daten zum Fußverkehr; Verkehrssicherheit des Fußverkehrs; Teilstrategie Fußverkehr in der Mobilitätsstrategie 2035; Fußverkehr in der Stadtverwaltung München.
Mit vielen Zahlen wurde dargestellt, wie es denn in München um Fußverkehr, um Verkehrsmittelwahl, Wegelängen oder um Wegedauer aussieht, jeweils gegliedert nach verschiedenen Kriterien.
Bei der Betrachtung der Sicherheit zeigt es sich, dass leider jährlich etwa sieben Fußgänger*innen im Verkehr getötet werden, fast die Hälfte der jährlichen Verkehrstoten. Besonders häufig verunfallen Frauen zwischen 60 und 90 Jahren sowie Kinder bzw. Jugendliche (w/m) zwischen 5 und 25 Jahren.
Die Teilstrategie Fußverkehr soll dazu beitragen, das Ziel der Mobilitätsstrategie 2035 von 80 % des Verkehrs mit abgasfreien Fahrzeugen, ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr bis zum Jahr 2025 zu erreichen; die Priorität des Fußverkehrs soll erhöht werden. Interessanterweise fällt das Jahr 2025 zusammen mit der geplanten Fertigstellung der Teilstrategie; mehr als die Sofortmaßnahmen kann also zum Erreichen dieses Ziels nicht beitragen. Ein Exkurs in die elf Handlungsfelder mit 35 Maßnahmen rundete die Vorstellung der Teilstrategie Fußverkehr ab. Als Beispiel wurde das Einfärben von Radwegen und das Ausstatten mit Piktogrammen an drei Stellen der Stadt genannt, wo sie an Haltestellen vorbeigeführt werden. Eine andere Sofortmaßnahme soll es durch die Verwendung von technischen Hilfsmitteln erlauben, die Grünphase fürs Queren einer Kreuzung so zu verlängern, dass sie auch für weniger mobile Personen lang genug wird.
Die Berücksichtigung des Fußverkehrs in der Stadtverwaltung ist noch im Aufbau begriffen. So gibt es noch kein Einbinden von Verbänden und Beiräten in den Lenkungskreis Fuß bzw. den Runden Tisch Fußverkehr. Was in der Zusammenarbeit mit den anderen Referaten schon in die Gänge gekommen ist, sind Sommerstraßen, Fußgängerzonen und Schanigärten.
In der anschließenden Diskussion (es haben knapp 40 Personen an der VCD Debatte teilgenommen!) ging es um sehr viele einzelne Aspekte, wie jede und jeder den Fußverkehr in München wahrnimmt. Von Gehwegbreiten angefangen über das Verhindern vom Gehwegparken bis hin zur Optimierung von Lichtsignalanlagen. Als Exkurs kamen wir auch auf „unmarkierte“ Radwege zu sprechen, wo als Beispiel die unbefriedigenden Realisierungen am Harras oder am Prinzregentenplatz genannt wurden.
Da sich zum Thema Fußverkehr gerade so viel tut, werden wir wohl vor Ende 2024 eine weitere VCD Debatte abhalten, um den Stand zu aktualisieren.
Link zur Präsentation (noch nicht verfügbar)
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Die Mitglieder des Kreisvorstandes werden alle 2 Jahre gewählt. Seit der Jahreshauptversammlung am 26. Oktober 2023 gehören dem Vorstand acht Mitglieder an.
Paris 2024 – Aufstieg zur Radlstadt
In Paris hat in den letzten Jahren ein grundsätzlicher und beispielhafter Wandel bezüglich Infrastruktur und Raumverteilung zugunsten des Radverkehrs stattgefunden. Dort vollzieht sich aktuell in atemberaubender Geschwindigkeit die Veränderung von einer Stadt ohne Fahrräder zu einer Radlstadt!
Wichtiger Meilenstein dieser Entwicklung war die Wahl von Anne Hidalgo zu Bürgermeisterin von Paris im Jahr 2014. Mit ihrem Programm stellt sie den zentralen Motor der Transformation der Stadt zur Fahrradmetropole dar. Die Ansätze der ersten Jahre wurden durch eine Vielzahl an Pop-Up-Bikelanes während Corona ergänzt, die seit der Wiederwahl im Sommer 2020 systematisch in dauerhafte Fahrradspuren umgewandelt werden. Mut zu zügiger Umsetzung und auch der Mut, suboptimale Lösungen dann entsprechend zu benennen und zu adaptieren oder zu korrigieren, zeichnet die Maßnahmen aus.
Der Vortrag legt einen Schwerpunkt auf zwei aktuelle Prozesse. Zum einen ist die radfahrerfreundliche Politik nach Corona in die Region übergeschwappt. Dort wird – ebenfalls mit ambitionierten Zielen und im Vergleich zu deutschen Verhältnissen rasanter Umsetzung – die Radwegeinfrastruktur durch ein Netz von regionalen Rad(schnell)routen in die Nachbarkommunen erweitert. Zum anderen erfährt die Radverkehrsförderung anlässlich der Olympischen Spiele 2024 einen weiteren Booster. Alle Spielstätten werden mit dem Fahrrad erreichbar sein. Hierfür wird in Rekordzeit das Netz vervollständigt.
Andreas Kagermeier berichtet über die Entwicklungen und geht der Frage nach den Erfolgsfaktoren nach. Auch versucht er, Antworten darauf zu finden, wie die Veränderungen in Paris mehrheitsfähig bleiben oder werden, und wie sich das Wechselspiel zwischen Politik und Zivilgesellschaft darstellt.
Andreas Kagermeier ist Verkehrsgeograph und beim VCD in Freising sowie im Landesverband aktiv. Er war stellvertretender Beauftragter des Radentscheids Bayern. Er hat sich die die Entwicklungen in Frankreichs Hauptstadt vor Ort angesehen und schildert seine Beobachtungen, Erfahrungen und Gespräche mit lokalen Akteurinnen und Akteuren.
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