Keine dritte Startbahn für München!
München hat die 3. Startbahn in einem Bürgerentscheid 2012 klar abgewählt! Der VCD hatte sich im Vorfeld stark dafür eingesetzt, das überdimensionierte und unsinnige Großprojekt zu stoppen. Den Airport auszubauen hält der VCD für umweltpolitisch rücksichtslos.
Die aktuelle Situation
Der VCD sagt Nein zu allen Plänen der Erweiterung des Flughafens und des Baus einer dritten Startbahn. Obwohl der Bürgerwille im Jahr 2012 eindeutig ausfiel, hält der Freistaat nach wie vor an dem Projekt fest. Begründet wird dies mit der zu erwartenden Steigerung an Flugbewegungen. Tatsächlich aber ist die Zahl der Flugbewegungen im Jahr 2019 niedriger als im Jahr 2008, wo 432 296 Flugbewegungen gezählt worden waren. Im Jahr 2019 waren es 417 138 – also trotz eines leichten Anstiegs in den letzten fünf Jahren immer noch weniger als noch vor 11 Jahren. Überblick zu Verkehrszahlen am Airport München
Die Stadt bleibt auf Ablehnungskurs
OB Dieter Reiter und Bürgermeister Josef Schmid (CSU) sehen das Votum des Bürgerentscheids von 2012 als maßgebend an. Damit bleibt das Veto Münchens in der Gesellschafterversammlung der Flughafen München GmbH bestehen. Eine Änderung ihres Kurses wurde nur für den Fall in Aussicht gestellt, dass sich über einen längeren Zeitraum die Flugfrequenzen erkennbar erhöhen. Dann wäre ein neuer Bürgerentscheid (bzw. Ratsbegehren) fällig.
CSU und Freie Wähler lassen dritte Startbahn auf Eis liegen
Ministerpräsident Markus Söder sieht keinen Zeitdruck, das Thema Flughafenerweiterung anzugehen. In der Koalitionsverhandlung zwischen CSU und Freien Wählern konnte sich FW-Chef Hubert Aiwanger mit seiner Ablehnung der 3. Startbahn nicht durchsetzen; der Kompromiss sieht vor, in der Legislaturperiode bis 2023 das Thema ruhen zu lassen. Schade, es wäre wünschenswert gewesen, den Planfeststellungsbeschluss endgültig aufzuheben. Dass Aiwanger sein Wahlversprechen zur Flughafenerweiterung nicht eingehalten hat, führte inzwischen zum Austritt Martin Falkenbergs bei den Freien Wählern; er ist als AufgeMUCkt-Sprecher sehr enttäuscht vom Ergebnis der Koalitionsverhandlungen.
Im Dezember 2018 beantragte die FDP im Bundestag, der Bund solle auf die anderen Gesellschafter des Flughafens einwirken, mit dem Bau der dritten Startbahn zu beginnen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.
Haltung des VCD
Der VCD hält allen – noch nicht vergessenen – Ausbauplänen für den Münchner Airport entgegen: Ein Ausbau des Flughafens ignoriert die Klimaschutzziele von Bund und Freistaat. Eine 3. Startbahn liefe auf eine Forcierung des klimaschädlichen Flugverkehrs hinaus. Stattdessen muss die Bahn ausgebaut werden, damit Verkehr auf kürzeren Distanzen dauerhaft auf die Schiene verlagert werden kann. Eine große Chance ergibt sich für München durch die Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Nürnberg (Ebensfeld) – Erfurt Ende 2017. Damit hat sich die Fahrzeit von Berlin nach München von 6 auf 4 Stunden verkürzt. Im ersten halben Jahr verdoppelten sich bereits die Fahrgastzahlen. Keiner braucht mehr nach Berlin zu fliegen. Der Grund für die am meisten genutzte Destination ab München entfällt somit.
Hintergrundinfos: Warum für München zwei Startbahnen völlig reichen