Linie 23 als neue Nord-Süd-Tram
Der VCD schlägt als Alternative zur U9 eine Verlängerung der Linie 23 nach Süden vor. Diese Tramlinie könnte sehr viel früher realisiert werden und zur Entlastung der U-Bahn führen als eine neue U-Bahn-Linie gebaut wäre. Und wäre vor allem preiswerter.
Die Tram könnte von der Münchner Freiheit über die Leopoldstraße, den Odeonsplatz, Stachus, Hauptbahnhof, Goetheplatz und Kolumbusplatz zur Silberhornstraße geführt werden. Es geht dem VCD nicht darum, die U9 völlig aus der Planung zu verbannen, sondern zu zeigen, dass eine entscheidende Entlastung der U3 und U6 in deutlich kürzerer Zeit auch anders erreicht werden kann. Diesen Weg sollte man gehen, weil er keine hohen Kosten erfordert.
Bei Störungen: Ersatzstrecke zur Uni
Zudem würde eine Tram-Trasse Münchner Freiheit – Silberhornstraße vor wie auch nach dem Bau der U9 eine wichtige netzergänzende Funktion erfüllen. Hervorzuheben ist auch, dass die U9 nicht die Universität bedient. Die Uni ist aber Dreh- und Angelpunkt konzentrierter Fahrgastströme während der Hauptverkehrszeit. Auch im Störungsfall könnte die Tram hier einen Ersatz von und zur Uni bieten, die U9 leistet das nicht. Die Tram 23 wäre somit eine zweite leistungsfähige Verbindung von und zur Universität.
Die Fertigstellung einer U9 wird heute auf etwa 2035 kalkuliert. Erfahrungsgemäß dauern solche Großprojekte aber eher noch länger. Der Grund liegt in der baulichen Komplexität.
Tram schafft mehr Zugangspunkte
Die U9 bekäme lediglich drei neue Haltestellen:
- Esperantoplatz
- Pinakotheken
- Eliasabethplatz
Eine Verlängerung der Tram 23 hätte im Schienennetz der MVG ungleich mehr neue Zugangspunkte. Auf 8 Kilometer Neutrassierung würden 12 bis 14 neue Haltestellen neu bedient werden können.
Geringere Kosten
Bei einer zweigleisigen Neutrassierung von 8 Kilometern Tram wäre eine Nord-Süd-Trasse der Tram auf ca. 50 Euro Baukosten zu schätzen. Dies wäre ein Achzigstel (!) der Kosten der U9. Auch die nachträglichen Betriebs- und Unterhaltungskosten sind viel geringer, da keine zusätzlichen Brücken und Tunnel nötig sind.
Weitere Chance: Ringtramlinie für Bus 58/68
Verlängerte man die Tram 23 von der Silberhornstraße bis zum Arabellapark, würde de facto eine Ringtramlinie entstehen, die die Buslinie 58/68 ersetzen könnte und weitere Querverbindungen ermöglicht. Etwa vom Kolumbusplatz zum Arabellapark o.ä. Dies wäre zwar kein “echter” Ring aber durch die Nordtangente wäre der Ringschluss annähernd perfekt.